KAPITEL 7 – SCHLESWIG WIRD DEUTSCH
1865 einigten sich Preußen und Österreich darauf, Schleswig-Holstein unter sich aufzuteilen, so dass Österreich Holstein und Preußen Schleswig regieren würde. Gleichzeitig wird Lauenburg in Preußen eingegliedert. Der Machtkampf innerhalb des Deutschen Bundes zwischen den beiden ehemaligen Verbündeten Österreich und Preußen artet 1866 in einen offenen Krieg aus. Dänemark wird sowohl von Österreich als auch von Preußen ein Bündnis angeboten. Beide Parteien stellen dagegen eine Grenzrevision zu Dänemark in Aussicht. Die Verhandlungen führen jedoch nicht zu einem Ergebnis. Die Niederlagen bei Ollnütz (Olonence) und Königgrätz (Sadowa) zwingen Österreich, nach nur 6 Wochen Kampf um einen Waffenstillstand zu bitten.
Infolge der anschließenden Friedensverhandlungen in Prag werden Schleswig und Holstein sowie eine Reihe anderer deutscher Staaten in das Königreich Preußen eingegliedert. Durch die Intervention des französischen Kaisers wird jedoch der sogenannte §5 in den Friedensvertrag aufgenommen, der es den Menschen in Nordschleswig erlaubt, zu einem späteren Zeitpunkt über ihre verfassungsmäßige Zugehörigkeit (d.h. ob Nordschleswig dänisch oder deutsch sein soll) abzustimmen. Der Deutsche Bund wird aufgelöst und 1867 entsteht auf preußische Initiative der Norddeutsche Bund, der vollständig von Preußen dominiert wird. Preußens Position unter den deutschen Staaten ist nun deutlich gestärkt.
DAS DEUTSCHE REICH WIRD GEBILDET
Frankreich fühlt sich durch das neue, starke Preußen zunehmend bedroht und fürchtet die Bildung eines Großdeutschen Reiches unter preußischer Führung. Im Sommer 1870 stellt sich heraus, dass die franzosen sich angegriffen fühlen bezüglich der Frage der spanischen Thronfolge. Frankreich sieht sich genötigt, Preußen am 19. Juli 1870 den Krieg zu erklären, obwohl die französische Verteidigung sehr schlecht vorbereitet und die preußische entsprechend gut vorbereitet ist. Die Franzosen haben den Eindruck, dass das französische Militär modernisiert wurde und in der Lage sein wird, mit jedem möglichen Gegner fertig zu werden. Die Pläne sind weit davon entfernt, umgesetzt zu werden, wie Preußen sehr wohl weiß.
Wie vom preußischen Kanzler Bismarck erwartet, führt die französische Kriegserklärung dazu, dass sich alle deutschen Staaten hinter Preußen stellen. Die deutsche Mobilisierung ist sehr gut organisiert und wird in einem für die damalige Zeit beispiellosen Tempo durchgeführt. In nur 2 Wochen hat eine moderne, organisierte und gut ausgebildete Armee von 384.000 Mann durch geschickte Nutzung des gut ausgebauten Eisenbahnnetzes die französische Grenze erreicht. Auf französischer Seite haben sie es nur geschafft, eine Armee von 244.000 Mann zusammenzustellen.
Die preußische Festung bei Sonderburg wird in den Belagerungszustand versetzt und die Streitmacht auf 4.000 Mann erhöht.
DÄNISCHE TEILNAHME IN EINEM NEUEN KRIEG?
Ein französischer Gesandter wird am 1. August in Kopenhagen eintreffen, um eine mögliche dänische Militärbeteiligung am Krieg zu diskutieren. Zur gleichen Zeit ankert eine französische Flotte von 8 gepanzerten Fregatten südlich von Skagen, als Auftakt zur Landung eines französischen Expeditionskorps und einer Blockade der deutschen Ostseehäfen.
Die dänische öffentliche Stimmung verlangt die dänische Beteiligung am Krieg! Die Verhandlungen münden in einen Vorschlag für eine dänische Kriegsbeteiligung, sofern eine starke französische Flotte die dänischen Gewässer sichert und eine französische Landungstruppe von 40.000 Mann in den Ostseeraum gebracht wird. Die französische Streitmacht wird zusammen mit einem dänischen Korps von 20.000 Mann Preußen von Norden über Schleswig angreifen.
Inzwischen gibt es alarmierende Berichte über große deutsche Siege in Nordfrankreich. Das dänische Interesse an einer Teilnahme am Krieg kühlt ab, und die Idee wird vergeblich. Am 1. September erleidet eine französische Armee eine schwere Niederlage bei Sedan, wo sogar der französische Kaiser Napoleon III. gefangen genommen wird! Die Niederlage löst in Paris eine Revolution aus, und die Kaiserin flieht nach England.
Nach dem Sieg bei Sedan konzentrieren sich die Deutschen auf die Belagerung von Metz und Paris. Metz kapituliert Ende Oktober, woraufhin die Deutschen offensiver gegen die verbliebenen französischen Armeen vorgehen. Paris kapituliert am 27. Januar 1871 und der Krieg endet effektiv am 28. Februar 1871. Am 10. Mai 1871 wird in Frankfurt am Main der Friedensvertrag unterzeichnet.
Der Krieg gegen Frankreich führte zur angestrebten Vereinigung der nord- und süddeutschen Staaten. Am 18. Januar 1871 proklamieren die deutschen Fürsten den preußischen König zum Kaiser, dies geschieht im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles (vor den Toren von Paris). Das neue Deutsche Reich ist damit gegründet, und Berlin ist die Hauptstadt des neuen Deutschlands
DAS DEUTSCHE SIEGESDENKMAL
Am 30. September 1872 wurde ein deutsches Siegesdenkmal in Dybbøl (Düppel Denkmal) enthüllt, gleichzeitig mit einem ähnlichen, aber etwas kleineren in Arnkil auf Als. Die deutschen Siege im Krieg gegen Dänemark sollten markiert werden, da der Sieg über Dänemark 1864 als erster wichtiger Schritt zur Bildung des neuen Deutschen Reiches gilt. Dybbøl ist ein Name, den alle Deutschen kennen sollten.
Das Denkmal in Dybbøl ist 22 m hoch (nach einer späteren Messung 24 m) und wurde über dem Fundament des Blockhauses in der ursprünglichen dänischen Schanze 4 errichtet. Mit seiner beeindruckenden Größe und Neugotik sollte es die Größe des neuen Deutschlands unterstreichen.
Über dem Sockel des Denkmals befinden sich 3 Reliefs, die Folgendes darstellen:
- „Bau der Belagerungsbatterien“
- „Die Belagerung“
- „Der Sturm“, in dem der preußische Held Pionier Klinke zusammen mit dem dänischen Helden Leutnant Anker dargestellt wird.
Auf der letzten Seite heißt es:
„Zum Gedenken an das Ereignis und an diejenigen, die siegreich fielen, als die Dybbøl Banke am 18. April 1864 gestürmt wurde“.
FEIER ZUM 50-JÄHRIGEN JUBILÄUM
Am 18. April 1914 feiert der deutsche Teil der lokalen Bevölkerung den 50. Jahrestag des Sieges bei Dybbøl mit einer großen Prozession vom Ringriderpladsen in Sønderborg bis zum deutschen Siegesdenkmal auf der Dybbøl Banke, wo festliche Reden gehalten und Kränze an den deutschen Gemeindegräbern niedergelegt werden.
Die große Jubiläumsfeier findet am 29. und 30. Juni statt, dem 50. Jahrestag der Eroberung von Als. Rund 2.000 deutsche Kriegsveteranen aus ganz Deutschland und Österreich werden hier teilnehmen und unter anderem vom Bruder des deutschen Kaisers, Prinz Heinrich, Reden gehalten. Ein Telegramm, das die Ermordung des österreichischen Kronprinzen in Sarajevo ankündigt, zwingt Prinz Heinrich, seinen Besuch zu unterbrechen und nach Hause zu eilen. Das Attentat läutete den Ersten Weltkrieg ein und die Feier wurde damit zur letzten Manifestation des Deutschen Kaiserhauses in Nordschleswig.
Databeskyttelsespolitik
VPAC
Historiecenter Dybbøl Banke er et VPAC center. VPAC står for Videnspædagogisk Aktivitets Center, der er et statsstøttet oplevelsescenter, hvor børn og voksne får viden og indsigt i natur, historie og videnskab gennem lærerige og udfordrende aktiviteter for alle sanser. Der er 16 VPAC centre i Danmark.