KAPITEL 3 – DYBBØL
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Die dänische Armee ist nun in drei Teile geteilt, von denen die Mehrheit von etwa 26.000 nach Dybbøl geht, da der Verteidigung hier hohe Priorität eingeräumt wird. Der Rest geht nach Norden in Jütland, wo sie sich in zwei Gruppen aufteilen, ein sich bewegendes Korps (4. Division), das sich nördlich von Kongeåen – der Königsbach – zurückzieht, und ein Korps zur Verteidigung der Festung Fredericia.
Dybbøl ist politisch wichtig, da es nun der letzte Teil des Herzogtums Schleswig ist, der von Dänemark besetzt ist. Dies dürfte bei künftigen Verhandlungen über die Teilung Schleswigs von Vorteil sein.
Dybbøl ist auch eine Bedrohung für die österreichisch-preußischen Truppen, die in Jütland nach Norden ziehen. Von Dybbøl aus können ihre Nachschublinien unterbrochen werden, da die dänische Flotte vorerst die Kontrolle auf See hat.
Darüber hinaus können die österreichisch-preußischen Streitkräfte nie wissen, wo sich der Großteil der dänischen Armee befindet. Dies zwingt sie, relativ große Kräfte für die Belagerung der beiden dänischen Festungen einzusetzen, da sie in der Lage sein müssen, einen möglichen dänischen Angriff von den Festungen aus zu stoppen.
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Das Foto zeigt die Schlacht vom 22. Februar 1864. Dänische Truppen haben bei Avnbjerg (links) Stellung bezogen. Zwei dänische Feldgeschütze wurden auf dem Hügel in Stellung gebracht. Dies entspricht jedoch nicht der Realität, da die Feldartillerie an diesem Tag überhaupt nicht eingesetzt wurde!
DIE ERSTEN SCHLACHTEN VOR DYBBØL
Am 18. Februar unternehmen preußische Truppen einen ersten kleineren Angriff auf Dybbøl im Zusammenhang mit dem Bau einer Pontonbrücke über den Egernsund, die es ihnen ermöglichen wird, das gesamte Broagerland zu besetzen. Das dänische Panzerschiff „Rolf Krake“ segelt in die Flensburger Förde und versucht, die gebaute Pontonbrücke zu zerstören, jedoch ohne Erfolg.
Beim Angriff auf die Stellung nehmen die preußischen Truppen unter anderem eine Reihe dänischer Gefangener, teilweise weil die dänische Außenpostenlinie schlecht positioniert ist. Die preußischen Truppen ziehen sich nach dem Angriff zurück. Der Angriff wird am 22. Februar mit noch größerem Erfolg wiederholt. Die Dänen verlieren 382 Mann, davon 242 unverwundete Gefangene – 85 davon dürften jedoch desertierte von Schleswig sein. Im Vergleich dazu verloren die Preußen in der Schlacht nur 37 Mann!
Nach dieser Schlacht wird die dänische Außenpostenlinie näher an die dänischen Schanzen herangezogen, was eine bessere Position ist.
Am 17. März entwickelt sich ein kleiner dänischer Angriff nach Nordwesten zu einer tatsächlichen Schlacht, bei der die Preußen schnell größere Truppen einsetzen. Die dänischen Truppen werden fast bis zur Schanzenreihe zurückgedrängt, so dass fast das gesamte Gelände vor der Stellung verloren geht. Die Dänen verlieren an diesem Tag 667 Mann gegen die 138 Mann der Preußen.
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PREUSSEN SETZT NEUE, MODERNE GESCHÜTZE EIN
Da das preußische Oberkommando großen Respekt vor der Stellung der Dänen bei Dybbøl hat, wird beschlossen, eine tatsächliche Belagerung der Stellung mit dem Einsatz moderner schwerer Belagerungsartillerie zu beginnen. Dieser muss allerdings zunächst mit dem Zug von Berlin nach Dybbøl transportiert werden. Ab dem 10. März beginnt der Bau von Kanonenstellungen im Broagerland bei Gammelmark, da Kanonen von hier aus die Dänen in der Flanke mit großer Wirkung bombardieren können. Außerdem werden jetzt Beobachtungsposten und ein Artilleriepark hinter den Kanonenstellungen gebaut.
Am 15. März eröffnen die Batterien das Feuer gegen die dänischen Schanzen. Das preußische Oberkommando erwartet, dass die Dänen durch diese neuen schweren Belagerungskanonen aus den Schanzen vertrieben werden. Dies sind 12 und 24 Pfund (12 und 15 cm) gezogene Hinterladerkanonen mit Reichweiten von bis zu 5 Km und mit einer damals beispiellosen Präzision.
Nach einigen Tagen des Bombardements muss das preußische Oberkommando erkennen, dass seine modernen Kanonen allein die Dänen nicht aus den Schanzen vertreiben können. Sie bereiten sich nun auf eine längere Belagerung mit dem Bau einer tatsächlichen Offensivposition vor Dybbøl vor. Die Geschütze in Broagerland haben dann die Aufgabe, die Dänen daran zu hindern, die Dybbøl-Stellung zu halten und zu stärken.
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DIE PREUSSEN GRABEN SICH IHREN WEG ZU DEN SCHANZEN
Um Platz für die erste Parallele des Angriffs zu schaffen, greifen die Preußen am 28. März um 3 Uhr morgens den südlichen Teil der Schanzenlinie an. Die dänischen Vorposten sollen bis zur Schanzenlinie zurückgeworfen werden, aber die dänischen Streitkräfte werden schnell alarmiert und der Angriff wird abgewehrt. Dies geschieht nicht zuletzt aufgrund des schnellen Eingreifens des Panzerschiffs Rolf Krake in der Schlacht. Daher muss die erste preußische Parallele nun weiter von der Schanze entfernt gebaut werden als ursprünglich geplant – fast 1 km. Die Parallele wurde am 1. April fertiggestellt und wird durch 8 Batterien mit insgesamt 40 Geschützen geschützt.
Der Bau der Parallele wird die Aufmerksamkeit der Dänen zunächst von einer geplanten Überfahrt nach Als bei Ballebro-Hardeshøj ablenken, wo heute eine Fähre fährt. Am 2. April um 3 Uhr morgens werden 20.000 preußische Soldaten in vielen kleineren Booten und Flossbote über den Alsfjord segeln. Der Übergang wird von vielen schweren Belagerungsbatterien bedeckt, die zu diesem Anlass errichtet werden. Das Wetter ist jedoch ziemlich windig, so dass die Operation auf den nächsten Tag verschoben wird. Das Wetter hat sich jedoch nicht verbessert, so dass der Übergang abgesagt wird. Wäre diese gewagte Operation erfolgreich gewesen, wären die dänischen Streitkräfte in der Stellung Dybbøl zur Kapitulation gezwungen gewesen, und die Dänen hätten auf einen Schlag fast die Hälfte ihrer Armee verloren!
Danach bemühen sich die Preußen, die Dybbøl-Stellung frontal anzugreifen. In den folgenden zwei Wochen werden drei weitere Sturmparallelen gebaut. Die letzte Parallele wird am 17. April in einer Entfernung von etwa 220-300 m von den dänischen Schanzen fertiggestellt. 126 preußische Geschütze und Mörser, verteilt auf etwa 30 Batterien, beteiligen sich jetzt an der Zerstörung der dänischen Schanzen.
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DAS MODERNE PANZERSCHIFF DER DÄNEN
Das Panzerschiff Rolf Krake ist hier bei einer seiner Fahrten in den Vemmingbund zu sehen. Rolf Krake ist das erste echte Panzerschiff der dänischen Marine. Es ist an den Seiten des Schiffes mit 114-mm-Eisenplatten überdeckt und das Deck ist mit halb so dicken Eisenplatten bedeckt. Das Schiff ist mit 4 x 60-pfündiger Glattrohr-Ladegeschütze ausgestattet, die in zwei rotierenden Zwillingstürmen untergebracht sind. Das Schiff wurde 1863 in England gekauft und ist zu dieser Zeit eines der modernsten Kriegsschiffe der Welt.
Das Schiff gerät unter schweren Beschuss der preußischen Geschütze auf Broagerland, aber die schwer gepanzerten Seiten des Schiffes können selbst den schwierigsten preußischen Spitzgranaten standhalten. Das Schiff ist jedoch anfällig für Treffer im Deck, welches relativ schwach gepanzert ist.
„Rolf Krake“ sollte den dänischen linken Flügel bei der Verteidigung der Dybbøl-Stellung unterstützen. Dies gelang unter anderem am 28. März 1864.
Databeskyttelsespolitik
VPAC
Historiecenter Dybbøl Banke er et VPAC center. VPAC står for Videnspædagogisk Aktivitets Center, der er et statsstøttet oplevelsescenter, hvor børn og voksne får viden og indsigt i natur, historie og videnskab gennem lærerige og udfordrende aktiviteter for alle sanser. Der er 16 VPAC centre i Danmark.