KAPITEL 5 – PREUSSISCHER SIEG
Nachdem der preußische König Wilhelm die frohe Nachricht von der Eroberung Dybbøls erhalten hat, reist er kurz darauf nach Schleswig, wo er am 21. April eintrifft. Am selben Tag veranstalten die preußischen Truppen auf den Feldern zwischen Gråsten und Adsbøl eine Siegesparade zu Ehren des preußischen Königs. Fast 20.000 Männer marschieren in ihren Uniformen aus der Schlacht an König Wilhelm vorbei, mit erbeuteten Fahnen und Eichenlaub auf ihren Feldhüten als Zeichen des Sieges.
DIE DÄNEN VERLASSEN DIE FESTUNG FREDERICIA
Nach der Niederlage bei Dybbøl befiehlt der dänische Kriegsminister Lundbye zur Überraschung aller den Rückzug der Truppen aus der viel stärkeren Festung Fredericia – einer echten, dauerhaften Festung und keiner verstärkten Feldbefestigung wie Dybbøl.
Mit der Entscheidung will Kriegsminister Lundby die Verteidigung von Alsen und Nordjütland stärken. Der Befehl wurde in der Nacht vom 28. auf den 29. April schnell ausgeführt, wodurch die Dänen nun die letzte Flankenstellung in Jütland verloren haben. So hat die dänische Armee, abgesehen von der 4. Division in Nordjütland, ihre Offensivmöglichkeiten verloren und ist gezwungen, sich auf eine passive Verteidigung von den Inseln Alsen und Fünen zu konzentrieren.
Die österreichisch-preußische Armee ist nicht mehr gezwungen, starke Kampftruppen bei Dybbøl und Fredericia zu behalten, sondern kann sich dafür entscheiden, ihre Kräfte zu sammeln. Die dänische Armee hingegen ist gezwungen, ihre ohnehin bescheidenen Kräfte in drei Teile aufzuteilen – auf Als, auf Fünen und in Nordjütland.
DIE ÖSTERREICHISCHE FLOTTE KOMMT
Bisher war die dänische Flotte völlig dominant und konnte so die deutschen Häfen blockieren. Doch nach monatelangen Vorbereitungen macht sich die österreichische Flotte von Stützpunkten in der Adria aus endlich auf den Weg durch den Ärmelkanal. Die österreichische Flotte ist der dänischen Flotte zahlenmäßig überlegen, so dass nun die Macht der Dänen auf See ernsthaft bedroht ist.
Die Dänen haben immer wieder Berichte über die Reise der österreichischen Flotte von der Adria bis zum Ärmelkanal erhalten. Man ist daher auf die bevorstehende Ankunft der Österreicher vorbereitet.
Das dänische Geschwader in der Nordsee wird am 5. Mai verstärkt, so dass es nun aus zwei Fregatten und einer Korvette besteht. Die Aufgabe des Geschwaders ist es, die österreichische Vorhut zu treffen, bevor die österreichische Hauptstreitmacht sie erreicht. Die Dänen erwarten, die österreichische Vorhut schlagen zu können, die aus zwei Fregatten und einer Reihe preußischer Kanonenboote bestehen würde.
Das österreichische Geschwader, angeführt von Kapitän Tegetthoff, hat den Befehl, das dänische Flottegeschwader so schnell wie möglich anzugreifen. Am Morgen des 9. Mai erhält Tegetthoff die Nachricht, dass sich das dänische Geschwader in den Gewässern vor der Insel Helgoland befindet. Er geht daher sofort zurück in den See, um die Dänen zu treffen.
Um 10 Uhr sieht die Dänen den Rauch des britischen Kriegsschiffes „Aurora“, welches das britische Hoheitsgewässer rund um Helgoland verteidigt, da es seit 1814 britisch ist. Kurz darauf ist auch der Rauch der österreichischen Schiffe (2 österreichische Fregatten und 3 preußische Kanonenboote) zu sehen, auf den direkten Kurs genommen wird. Das österreichische Geschwader hat auch die Dänen ins Visier genommen und nun segeln die beiden Geschwader mit Volldampf gegeneinander.
Um 13:45 Uhr eröffnen die Österreicher in einer Entfernung von ca. 4 km das Feuer. In den folgenden Stunden liegen sich die beiden Geschwader gegenüber, und von beiden Seiten kommt es zu heftigen Kämpfen. Allmählich beginnt das dänische Feuer seine Wirkung zu entfalten, als es den Dänen gelingt, das Feuer auf das österreichische Kommandoschiff „Schwarzenberg“ zu konzentrieren. Gegen 4 Uhr morgens muss sich die „Schwarzenberg“ mit brennendem Mast aus dem Gefecht zurückziehen und Kurs auf Helgoland nehmen, um das Schiff in neutrales Gebiet zu retten. Die andere österreichische Fregatte „Radetzky“ greift geschickt ein und schafft es mit Hilfe eines Ruderschadens an der schnellsten dänischen Fregatte „Jütland“, alle Schiffe in neutrales Gebiet zu retten.
Das dänische Geschwader wird nun nach Norwegen zurückgerufen, danach geht es nach Kopenhagen, da nun eine Waffenruhe in Kraft tritt. Das österreichisch-preußische Geschwader segelt im Schutz der Dunkelheit und mit erloschenen Laternen nach Cuxhaven, wo die Schäden aus der Schlacht repariert werden können.
VERHANDLUNGEN UND WAFFENRUHE
Am 25. April werden auf englische Initiative Verhandlungen (die so genannte Londoner Konferenz) mit den betroffenen Parteien aufgenommen. Zunächst wird eine Waffenruhe vereinbart, der am 12. Mai in Kraft treten wird.
Die Konferenz diskutiert verschiedene Gliederungen Schleswigs sowie eine Lösung durch eine Volksabstimmung oder ein Schiedsverfahren – d.h. ein Dritter zieht einen Schlussstrich.
Auf der Karte sehen Sie die verschiedenen Grenz- und Vermittlungsvorschläge, die während der Londoner Konferenz auf dem Tisch lagen, sowie die endgültige Grenzziehung bei Kongeåen.
Die Verhandlungen in London scheitern schließlich am 20. Juni, da die Dänen eine Lösung durch ein Schiedsverfahren nicht akzeptieren werden. Sie stehen fest an einer Grenze bei Dannewerk.
Databeskyttelsespolitik
VPAC
Historiecenter Dybbøl Banke er et VPAC center. VPAC står for Videnspædagogisk Aktivitets Center, der er et statsstøttet oplevelsescenter, hvor børn og voksne får viden og indsigt i natur, historie og videnskab gennem lærerige og udfordrende aktiviteter for alle sanser. Der er 16 VPAC centre i Danmark.