Das Bild aus einer zeitgenössischen englischen Zeitung zeigt eine nahezu unüberwindbare Wallanlage mit mikroskopischen Soldaten, welche die letzten kleinen Details fertigstellen.

Ein solch unrealistischer Glaube in die Stärke der dänischen Verteidigungsanlage war in der dänischen Bevölkerung und Regierung 1864 ausgebrochen. Man vertraute blind darauf, dass das dänische Heer den vorwärtsdrängenden Feind bei Danewerk stoppen konnte. Dies sollte sich als unrealistische Hoffnung entpuppen!

Wahrheit ist anders

Als die ersten Soldaten an der Danewerkstellung ankamen, waren die Baracken für die Einquartierung der Soldat noch nicht gebaut; Verbindungswege waren nicht angelegt worden und mit der Aufstellung der vielen Hindernisse vor der Stellung war noch nicht begonnen worden. Mit all diesem mussten die dänischen Soldaten jetzt im Januar, in dem der Frost die Bodenarbeit erschwerte, kämpfen. Die Stellung war bei Kriegsausbruch weit entfernt von Fertigstellung.

Die Dänen geben Danewerk auf

Nach den ersten Kämpfen vor der Danewerksstellung stand für das dänische Oberkommando fest, dass die Stellung nicht gehalten werden konnte. Der dänische oberste Befehlshaber Christian Julius de Meza berief daher am 4. Februar abends den Kriegsrat ein.  Die versammelten hochrangigen Offiziere beschlossen nach fünf Stunden intensiver Gespräche die Danewerkstellung aufzugeben. Der Abzug wurde am nächsten Tag eingeleitet und am Abend verließen die letzten Truppen Danewerk.

Der Rückzug

Beinahe 40 000 dänische Soldaten, samt dem ganzen dänischen Feldartillerie- und Wagenpark, zogen unter extrem schwierigen Bedingungen zurück in Richtung Flensburg. 14 Stunden am Stück marschierten die Soldaten in der dunklen Nacht und auf spiegelglatten Wegen mit peitschendem Wind und Schnee aus Nordwesten. Das Thermometer zeigte bis zu -10°C. Trotz dieser extremen Verhältnisse froren nur 10 Männer während des Rückzuges zu Tode, 120 wurden gefasst und 173 wurden unterwegs fahnenflüchtig. 

Die Österreicher holen die Dänen ein

Der plötzliche und gut durchgeführte dänische Rückzug überrumpelte das österreichische Oberkommando, welches erst früh am Morgen des 6. Februars Bescheid erhalten hatte. Eine größere Einheit mit Artillerie und Kavallerie wurde ausgesandt, um die Dänen schnellst möglichst zu stören.

Eine dänische Brigade hatte die Anordnung die Verfolger beim Sankelmarker See zu stoppen. Es kam nun zu einem verbissenen Kampf, bei dem die Dänen im gewaltsamen Bajonettgefecht – Mann gegen Mann – zurückgedrängt wurden. Der zähe Widerstand der Dänen und der relativ große österreichische Verlust brachten die Österreicher dazu, die weitere Verfolgung aufzugeben.