1864-Arkivet

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An der Schwelle des Grabes und darüber hinaus gibt es keine Gegensätze mehr!

J. Bubbe var Gefreiter i Infanterie-Regiment Nr 24, 12. Kompagnie. J. Bubbe tilhørte det ene af Stormkolonne 5’s to stormkompagnier, der som 3. bølge fulgte efter skyttekompagniet og arbejder/pioner kolonnen.

Wie sah’s hier aus! Ärzte und Krankenträger waren beschäftigt, Verwundeten den ersten Verband anzulegen und sie dann wegzutragen in die Ambulanzen und Tranportwagen. Welch ein Jammer und Elend drängte sich auf solch kleinem Stückchen Erde zusammen. Überall lagen die Toten, die mit dem Tode Ringenden, in der Stellung, wie sie gefallen waren. Daneben und unter den Geschützen die tapferen dänischen Artilleristen, die so heldenmutig ihre Pflicht getan. Die meisten der braven Helden hatte der Tod schon in seine Arme genommen; nur wenige rangen mit dem unerbittlichen, erbarmungslosen Vernichter alles irdischen Lebens im schrecklichsten Kampfe. Es Zuckten und fieberten die Muskeln, es verzerrten sich die Züge des ohnehin schon entstellten Gesichts, während die Augen aus ihrem Höhlen hervorquollen und der wirre Blick immer mehr verglaste. Ein Junges, lebenskräftiges Herz bricht nicht so leicht! Immer röchelnder werden die Atemzüge, immer heftiger arbeitet der Brust, noch einmal ein heftiges Zucken, ein Strecken aller Glieder, – da endlich nacht der Engel des Friedens und bringt dem Armen Erlösung. Oben auf jener Ecke der Brustwehr, wo jetzt die Preußenflagge flattert, lag unter vielen Toten auch der vorhin erwähnte Feldwebel der Vierundsechziger, der das Banner zum Sturm getragen hatte. Neben ihm ein blutjunger dänischer Infanterie-Offizier. Er hatte dem Feldwebel den Degen in die Brust gestoßen, doch auch ihn hatte ein Todesstoß erreicht. Beide hatten in Begeisterung für ihrem König, für ihr Vaterland, für die gleiche Idee erbittert und kühn miteinander gerungen. Jetzt lagen sie friedlich nebeneinander. An der Schwelle des Grabes und darüber hinaus gibt es keine Gegensätze mehr! Im Verbindungsgraben, dicht an einer Bude, die mit ihrer bombenfesten Erddecke den Posten Schutz gegen unsere Granaten gewährt hatte, lagen vier Dänen: der eine mit den Füßen auf dem Bankette der Brustwehr, mit dem Kopfe auf der Grabensohle. Seine Rechte hielt das gespannte Gewehr noch fest umklammert, der Finger lag auf dem Abzug. So hatte ihn der Tod ereilt, ehe er das tötende Blei aus seinem Rohr entsenden konnte. Eine Kugel war ihm durch die Stirn gegangen, gerade als er im Anschlage stand. In der Bude auf einem primitiven Tische standen die Reste eines kärglichen Frühstücks; daneben lagen zwei offene Briefe, eine Kleider- und eine Schuhbürste – vor dem Eingange der Bude die vier Leichen. Unser Kamerad, der schwermütige Sergeant von der Büffelkobbel (Bøffelkobbel), war auch hinübergegangen; sanft lächelnd, als wolle er uns zeigen, wie schön, wie friedlich es dort oben sei, lag er am Boden. Auch seine Stirn hatte des Feindes Blei durchbohrt, keinen Tropfen Blut, keinen Laut hat er von sich gegeben. Seine Todesahnung hatte ihn nicht getäuscht.