1864-Arkivet

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Die Bajonetten klirrten aneinander

J. Bubbe var Gefreiter i Infanterie-Regiment Nr 24, 12. Kompagnie. J. Bubbe tilhørte det ene af Stormkolonne 5’s to stormkompagnier, der som 3. bølge fulgte efter skyttekompagniet og arbejder/pioner kolonnen.

Wir gingen halblinks auf die Schanze V los. Bald sausten Kartätschen über uns hin; denn die dänische Artillerie war auch wieder lebendig geworden. Gerade als wir die Landstraße, die uns noch von den Schanzen trennte, überschritten, faßte eine ganze Lage solch eiserne “Späne” die Kompagnie. Infolge des Sturzes der Getroffenen gerieten die Sektionen in Unordnung. An ein Ordnen war natürlich nicht wieder zu denken. “Nur immer drauf! Drauf!” rief der Führer und mit hochgeschwungenen Degen sprang er unter “Hurra!” der zu einen Knäuel zusammengedrängten Kolonne um viele Schritte vorauf. Wohl färbten viele mit ihrem Herzblut die Erde, aber unaufhaltsam stürmten die andern weiter, die Täsarpfähle wie Grashalme zertretend und andere Hindernisse, wie Eggen, Wolfsgruben mit Geschick überspringend. Noch einmal wettert der Feind eine Kartätschenladung zwischen uns, dann sind wir gegen diese Vernichtung geborgen; der tote Winkel war erreicht, wir standen am Schanzengrabenrand. Pioniere, Sturmbretter her! Es kam jedoch nur eins zur Stelle. Zehn sollten es sein, die Träger der anderen lagen wahrscheinlich mit ihrer Bürde tot auf dem Blachfelde. Über dies eine Sturmbrett, das dies seit auf dem Grabenrande lag und mit seinem Kamme zwischen zwei Spitzen der aufrechtstehenden Pallisadenreihe geworfen worden war, drängte nun hinüber, was irgend hinüber konnte und warf sich dort gegen die Escarpe der Schanze. Andere sprangen in den Graben hinein, wuchteten Pallisaden aus und verschafften sich auf diese Weise Zugang zu der Escarpe. Wieder andere suchten von den Verbindungsgräben aus die Schanzen zu flankieren. Oben auf der Brustwehr empfing der Feind die hinaufklimmenden mit dem Bajonett; die Vordersten mußten weichen. Aber es drängten immer mehr nach, so daß schließlich die Krone der Brustwehr doch erstiegen wurde. Und jetzt entspannt sich der heißeste, furchtbarste Kampf, – Mann gegen Mann. Die Bajonetten klirrten aneinander, wuchtige Stöße und Hiebe wurden ausgeteilt, dazu die Verwünschungen, das Geknatter der Gewehre und das Krachen krepierenden Granaten. Es währe entsetzlich gewesen, wenn nicht jeder einzelne sich in höchster Erregung befunden hätte. Da links will der Feldwebel von der 12. Kompagnie, Regiment 64, die schwarz-weiße Sturmfahne aufpflanzen; er wird niedergestochen, noch zwei, drei werden ebenso niedergemacht. Erst als sich eine Gruppe Füsiliere um das Preußenbanner geschart hat, gelingt es, dasselbe aufzuhissen und den Dannebrog herunterzureißen. Der Feind kann es nicht mehr hindern, seine Infanterie ist überall zurückgedrängt und versucht aus dem Pallisadentor, das die Schanze hinten schloß, zu entwischen. Aber die Artilleristen sind noch nicht überwunden. Mitnehmen können sie ihr Geschütz nicht, verlassen wollen sie es auch nicht; den gebotenen Pardon verachten sie. So bleibt ihr weiter nichts übrig, als mit dem Säbel in der Faust ihr anvertrautes Gut zu verteidigen, bis sie, von der übermacht erdrückt, mit der Todeswunde in der Brust am Boden liegen. Wer heute auf der Landstraße nach Sonderburg zu die Düppelhöhe überschreitet, der gewahrt links, dicht neben der Straße mehrere Grabdenkmäler. Auf einem derselben findet er die kurze Inschrift: “Hier ruhen 30 tapfere Dänische Artilleristen!” (Det kan være den mindste af gravene, hvor der står: “Hier ruhen 25 tapfere Dänen. Sie fielen am 18. April 1864”). Dort haben wir diese Braven am Tage nach dem Sturm gebettet. Sie hatten das Recht, “allein zu ruhen”, erworben; denn sie waren die Bravsten von all den Braven, die im großen Massengrabe daneben gebettet sind. Als die Schanze vollständig in unseren Besitz gelangt war, traten einige Augenblicke der Erholung ein. Man konnte sich setzen und dem aufgeregten Körper und Geist ein wenig Ruhe gönnen. Aber das Vergnügen dauerte nicht lange. – “Die Dänen rücken an und wollen die Schanze zurückerobern!” – Als diese Rufe ertönen, da fegt auch schon einen Kartätschenlage von rückwärts durch die Pallisaden in die Schanze hinein. – “Auf! Hier heran! Sandsäcke her! Schnell eine Brustwehr geschaffen!” An Material fehlte es nicht in der Schanze. Zu unserem Glück! Denn die Sandsäcke, die von der Sturmkolonne mitgetragen werden sollten, waren unterwegs einfach weggeworfen worden, weil sie am Laufen hinderten. Im Umsehen war die Pallisadenreihe durch eine Brustwehr aus Sandsäcken verstärkt worden, und nun warfen sich alles dahinter und eröffnete ein Schnellfeuer auf die vier anrückenden dänischen Bataillone der Reserve, wie dies es wohl noch nie erlebt hatten. Dennoch wankten sie nicht. Erst als eine Batterie unsere Garde-Artillerie die Düppelhöhe hinaufrasselte und nach Verlauf weniger Minuten in das Gefecht eingriff, stutzten sie und räumten unter furchtbaren Verlusten das Feld. Nun brach der Jubel los, – der Siegesjubel! Wer ihn nicht gehört, diesen Siegesjubel auf dem Schlachtfelde, der kann nicht schwer eine Vorstellung von ihn machen. Worte sind zu schwach, um den Ausbruch solcher Begeisterung annähernd zu schildern. – Ein nicht enden wollendes “Hurra!” brauste zum Himmel empor, alle Arten von Freudenrufen erfüllten die Luft. Offiziere und Soldaten, Kammeraden, die sich in ihrem Leben kaum gesehen. Fieln sich in die Arme, sie herzten und küssten sich.